Energieplus-Haus, Chemnitz 2013
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Chemnitz (ehemals Karl-Marx-Stadt) hat seit der deutschen Wiedervereinigung ca. ein Drittel an Bevölkerung verloren, die die Stadt wegen Arbeitssuche verlassen haben. Seit 1990 erholt sich der lokale Arbeitsmarkt nur langsam, jedoch dreht sich die Kurve allmählich. Auch der Immobilienmarkt brach ein, in zentralen Bereiche der Stadt stehen viele Gebäude leer oder benötigen dringend Reparaturen. Die steigende Zahl der Abrisslücken wird zum strukturellen Problem für den gebauten Zusammenhang der Innenstadt.
Chemnitz steht für eine lange Tradition innovativer industrieller Entwicklung. Die Stadt spielte ein wichtige Rolle in der frühen industriellen Phase Deutschlands im 19. Jahrhundert. Die gebauten Hinterlassenschaften bestehen aus bemerkenswerten Gebäuden der vor-Bauhaus Moderne.

Der Bauherr, selber ein Energieplaner, hat sich entschlossen, eine der vielen Baulücken entlang des Flusses Chemnitz mit einem 3-4 geschossigen Wohnhaus zu füllen. Das Gebäude ist sowohl eine städtebauliche Reparatur in einer durch Lücken aufgeweiteten Strasse als auch eine innovative energetische Planung.
Kaiser Developments werden hier ein Gebäude errichten, welches autonom von öffentlichen Netzen Energie herstellt und bezieht, aus PV- und Luftkollektoren. Chemnitz hat die höchste Sonenneinstrahlungsdauer Deutschlands.
Der Fluss Chemnitz führt regelmässig Hochwasser. Die Uferbefestigungen und die Uferbebauung müssen darauf Rücksicht nehmen.
Das Gebäude ist als Holzrahmenbau auf Stützen geplant, das geneigte Dach ist nach Süden orientiert um die Sonneneinstrahlung optimal auszunutzen. Das Haus wird mehr Energie erzeugen als für den Eigenbedarf benötigt wird in Form von Elektrizität, Beleuchtung, Heizbedarf und Warmwasserbedarf und wird deshalb den Überschuss nutzen können für die Aufladung von Elektrofahrzeugen und -fahrrädern.
Zur besseren Ausbalanzierung saisonaler Überschüsse oder Defizite wird das öffentliche Netz genutzt. Überschüsse werden mittels Batterien gespeichert. Elektroenergie wird ebenfalls gewonnen durch Wasserkraft (mit einem schwimmenden Wasserrad, das sich den Wasserständen im Fluss anpassen kann). Der Anschlusswert wird bei ca. 2kW liegen.
Die thermische Energie wird durch Sonnenenergie gewonnen in Verbindung mit Geothermie. Die Konstruktion des Gebäudes wird nur aus rezyklierbaren und natürlichen Materialien bestehen. Die Summe aller Verbrauchswerte zielt darauf ab, die Grenzwerte der Schweizerischen SIA Norm für Energieverbrauchswerte zu unterschreiten, die die Eckwerte für die 2000 Watt Gesellschaft darstellen.

kaiserdevelopments.de